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Warum ein Baustellenhandy eine gute Idee ist

  • 3. April 2024
  • Allgemein
  • Achim Maisenbacher

Im privaten Bereich kann sich kaum jemand vorstellen, dass Haus ohne sein Smartphone zu verlassen. Doch auch im betrieblichen Bereich werden Handys immer wichtiger. Insbesondere die Mitarbeiter auf der Baustelle sollten mit einem Telefon ausgestattet werden. Planänderungen auf der Baustelle oder andere Probleme können so direkt am Telefon betrachtet, dokumentiert und gelöst werden. In folgendem Artikel erfährts du, welche speziellen Baustellenhandys es von welchen Herstellern gibt, auf was beim Kauf zu achten ist und welche Regelungen hinsichtlich der privaten Nutzung gelten.

Welche Baustellenhandys sind geeignet?

Ultramoderne Android Smartphones der neuesten Generation sind mit zahlreichen stimmigen Funktionen ausgestattet, haben aber einen Nachteil: Sie sind teilweise empfindlich und müssen pfleglich behandelt werden. Da das auf einer schmutzigen Baustelle nicht immer einfach ist, haben viele Hersteller spezielle Outdoor- beziehungsweise Baustellenhandys entwickelt.

Unterschiede zu normalen Smartphones

Baustellenhandys unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von herkömmlichen Smartphones. Während klassische Modelle wie iPhones oder Standard-Android-Geräte eher auf Design, Kameraqualität und Entertainment ausgerichtet sind, stehen bei Baustellenhandys Funktionalität und Widerstandsfähigkeit im Vordergrund.

Der wichtigste Unterschied ist die Robustheit: Baustellenhandys sind nach strengen Standards wie IP68 (Staub- und Wasserdichtigkeit) und MIL-STD-810H (Stoßfestigkeit) zertifiziert. Sie überstehen Stürze auf Beton, Schmutz und extreme Temperaturen, wo normale Smartphones schnell den Dienst quittieren. Auch Feuchtigkeit oder starker Regen sind für sie kein Problem.

Ein weiterer Unterschied liegt in den praktischen Features: Viele Baustellenhandys verfügen über integrierte Extras wie Wärmebildkameras, Lasermessgeräte oder besonders laute Lautsprecher – Dinge, die auf einer Baustelle essenziell sind, aber bei normalen Smartphones fehlen. Selbst die Bedienbarkeit ist anders: Baustellenhandys lassen sich problemlos mit Handschuhen bedienen, während herkömmliche Geräte oft eine direkte Berührung des Bildschirms erfordern.Zusätzlich sind sie mit verstärkten Gehäusen, Panzerglas-Displays und langen Akkulaufzeiten ausgestattet, um den Anforderungen eines langen Arbeitstags gerecht zu werden. Normale Smartphones benötigen hingegen häufig Schutz durch Hüllen, um auf Baustellen überhaupt überleben zu können – und selbst das reicht oft nicht aus.

Kriterien bei der Wahl eines Handys für die Baustelle

IP-Zertifizierung: Schutz vor Wasser und Staub

Ein robustes Baustellenhandy ohne ausreichenden Schutz? Unvorstellbar! Achte auf die IP-Zertifizierung (Ingress Protection), die angibt, wie gut das Gerät gegen das Eindringen von Wasser und Staub geschützt ist. Für den Baustelleneinsatz sind mindestens IP67 oder IP68 empfehlenswert. IP67 bedeutet, dass das Gerät staubdicht ist und zeitweiliges Untertauchen in Wasser problemlos übersteht. Mit IP68 kannst du sogar längeres Untertauchen meistern – perfekt, wenn dein Handy mal ins Wasser fällt. 

Was bedeuten die IP-Zahlen konkret?

  • Schutz gegen Fremdkörper (erste Ziffer)
    • 0: kein Schutz
    • 1: Schutz vor Fremdkörpern ≥ 50 mm
    • 2: Schutz vor Fremdkörpern ≥ 12 mm
    • 3: Schutz vor Fremdkörpern ≥ 2,5 mm
    • 4: Schutz vor Fremdkörpern ≥ 1 mm
    • 5: Schutz vor Staub in schädigender Menge (staubgeschützt)
    • 6: Schutz vor Staubeintritt (staubdicht)
  • Schutz gegen Wasser (zweite Ziffer)
    • 0: kein Schutz
    • 1: Schutz vor senkrecht fallendem Tropfwasser
    • 2: Schutz vor schräg fallendem Tropfwasser (bis 15°)
    • 3: Schutz vor Sprühwasser gegen die Senkrechte (bis 60°)
    • 4: Schutz vor allseitigem Spritzwasser
    • 5: Schutz vor Strahlwasser
    • 6: Schutz vor starkem Strahlwasser
    • 7: Schutz vor zeitweiligem Untertauchen
    • 8: Schutz vor andauerndem Untertauchen
    • 9: Schutz vor Wasser bei Hochdruck- / Dampfstrahlreinigung

Mit diesen Details im Hinterkopf weißt du genau, worauf du achten solltest. 

Militärstandard: Stoß- und Fallfestigkeit auf Profi-Niveau

Baustellenhandys mit MIL-STD-810H (früher MIL-STD-810G) sind darauf ausgelegt, Stürze, Unterdruck, extreme Temperaturen und chemische Einflüsse problemlos zu überstehen. Geräte werden auf Sturzhöhen (1,5 m bis 1,8 m), Feuchtigkeit, Salznebel und Vibrationen getestet. Doch Vorsicht: Nicht alle zertifizierten Handys bieten denselben Schutz. Ein genauer Blick auf die Details ist entscheidend.

MIL-STD-461G ergänzt dies durch den Schutz vor elektromagnetischen Störungen, was auf Baustellen mit Maschinen oder Hochfrequenztechnik wichtig sein kann. Mit dieser Kombination bist du bestens gewappnet, selbst in anspruchsvollen Arbeitsumgebungen. 

Weitere nützliche Kriterien

Lange Akkulaufzeit

Ein leerer Akku auf der Baustelle? Das kann sich niemand leisten. Baustellenhandys sind für lange Arbeitstage ausgelegt und sollten mindestens eine Akkukapazität von 5000 mAh bieten. Damit kannst du problemlos mehrere Schichten ohne Nachladen überstehen – selbst bei intensiver Nutzung von Funktionen wie GPS oder Wärmebildkameras.

Starke Lautsprecher

Der Lärm von Maschinen, Baggern oder anderen Geräten gehört auf Baustellen dazu. Ein Baustellenhandy benötigt daher leistungsstarke, laute Lautsprecher, damit du auch in geräuschintensiven Umgebungen keine Anrufe oder Benachrichtigungen verpasst. Falls Vibration allein nicht ausreicht, sorgen einige Modelle für eine besonders hohe Lautstärke oder bieten spezielle Modi zur Geräuschunterdrückung, um die Verständlichkeit zu verbessern.

Bedienbarkeit mit Handschuhen

Handschuhe auszuziehen, um das Handy zu bedienen? Das kostet Zeit und Nerven. Ein Touchscreen mit Handschuh-Kompatibilität ermöglicht dir eine einfache Bedienung, ohne ständig die Arbeit zu unterbrechen. Moderne Geräte erkennen dabei selbst dickere Arbeitshandschuhe und sorgen so für eine nahtlose Nutzung.

Notruffunktionen und SOS-Tasten

Sicherheit ist auf Baustellen das A und O. Viele Baustellenhandys verfügen über spezielle Notruf- oder SOS-Tasten, die im Ernstfall schnell Hilfe holen. Diese Funktionen sind besonders nützlich, wenn du alleine arbeitest oder dich in abgelegenen Bereichen der Baustelle aufhältst. Einige Geräte bieten zudem automatische Standortübermittlung an Rettungsdienste.

Genügend Speicherplatz & RAM

Baustellenhandys müssen nicht nur robust, sondern auch leistungsfähig sein. Viele günstige Modelle sparen am Arbeitsspeicher (RAM) und Speicherplatz, was zu langsamer Performance führt. Um ruckelfreies Arbeiten zu ermöglichen, solltest du auf mindestens 4 GB RAM und 64 GB internen Speicher achten – besser noch mehr, wenn du viele Apps nutzt oder Daten speicherst.

Aktuelle Android-Version

Ein veraltetes Betriebssystem kann Sicherheitsrisiken mit sich bringen und die Kompatibilität mit moderner Software einschränken. Achte darauf, dass dein Baustellenhandy mit einer aktuellen Android-Version ausgestattet ist. So vermeidest du, dass dein Gerät nach kurzer Zeit langsam wird oder wichtige Apps – wie etwa unsere – nicht mehr sauber laufen.

Eine Auswahl und Tests für ein gutes Handwerker Handy

Auf diesen Portalen findest du ausführliche und umfangreiche Tests zu den beliebtesten Baustellenhandys aller bekannten Hersteller und Marken, außer den sehr beliebten iPhones, die nicht speziell für die Baustelle entwickelt wurden. Oft sind IPhones aber die erste Wahl bei den Mitarbeitern. Daher stattest du diese am Besten mit einer robusten Hülle aus.

Alternativen zum Baustellenhandy: Baustellen-Tablet

Baustellen-Tablets sind ideal, wenn größere Displays für Pläne und Dokumente benötigt werden. Sie bieten robuste Schutzfunktionen wie IP68 und MIL-STD-810H, wodurch sie Stürze, Staub und Wasser problemlos überstehen. Mit Bildschirmgrößen zwischen 8 und 12 Zoll ermöglichen sie eine bessere Sichtbarkeit als Smartphones. Zudem sind sie oft mit Stylus-Unterstützung, GPS und langen Akkulaufzeiten ausgestattet. Für Bauleiter:innen und Techniker:innen sind sie eine praktische Ergänzung oder Alternative zum Baustellenhandy.

Das iPhone: Mit Handyhülle für die Baustelle geeignet.

Eine weitere Alternative? Dein Iphone mit der richtigen Handyhülle. Statte deine Mitarbeiter mit der besten Schutzhülle aus die du finden kannst. Denn dann ist das Handy gut aufgehoben, so dass dessen Lebensdauer deutlich verlängert werden kann. Ähnlich wie bei Android Baustellen Handys gilt: Auch bei Schutzhüllen gibt es deutliche Qualitätsunterschiede, so dass sich ein umfassender Test vor dem Kauf lohnt. Grundsätzlich gilt: Je teurer das Smartphone, desto dicker und robuster sollte die Hülle sein. Denken wir einmal an das neueste iPhone, eines der preisintensivsten Geräte, die momentan im Handel erhältlich sind.

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Achte auf die Verträge: Einsparpotential!

Wenn du dich nicht gerade für ein Prepaidhandy entscheidest, musst du dich noch für einen möglichst sinnvollen Tarif entscheiden. Es gibt hier spezielle Anbieter, welche dein Vertragsmanagement übernehmen und dir den geeigneten Traif für dich und dein Unternehmen vorschlagen und managen. Anbieter wie conbato helfen dir dabei.

Den richtigen Tarif und richtig gemanaged: Conbato

Immer volle Energie: PowerBank, Akku Fluter und Ladekabel

Denke weiterhin daran, deine Mitarbeiter nicht nur mit einem leistungsfähigen Handy, sondern auch mit nützlichem Zubehör auszustatten. Neben den vorweg genannten Schutzhüllen und Panzergläsern händige deinen Mitarbeitern also auch das Ladekabel für das Smartphone aus. Ebenfalls sinnvoll ist eine sogenannte Powerbank für die Baustelle. Dieser Ersatzakku hilft unterwegs schnell, denn sie versorgen das Gerät sofort mit Strom. Mittlerweile gibt es ganz nützliche Gadgets, zum Beispiel eine Powerbank mit integriertem Baustellenfluter, wie man sie bei Trotec ordern kann.




Hier geht es zu einer Übersicht zu geeigneten Power Banks

Die private Nutzung: Darauf muss man achten

Bleibt noch die Frage offen: Wer übernimmt die Haftung, wenn das Smartphone beschädigt wurde? Grundsätzlich kommt der Arbeitgeber dann für die Kosten einer Reparatur auf. Das gilt allerdings nur dann, wenn der Arbeitnehmer nicht grob fahrlässig gehandelt hat. Eine grobe Fahrlässigkeit liegt zum Beispiel dann vor, wenn der Arbeitnehmer das Handy offen liegen lässt und es ihm gestohlen wird.

Mehr zur privaten Nutzung findest du in diesem Artikel von Anke Hofmeyer

Erreichbarkeit der Mitarbeiter

Was müssen Arbeitnehmer hinsichtlich ihrer eigenen Erreichbarkeit wissen? Wer mit einem Firmenhandy ausgestattet wurde, muss nicht zwangsweise rund um die Uhr für seinen Vorgesetzten erreichbar sein. Das Firmenhandy darf nach Feierabend sowie an Sonn- und Feiertagen ausgeschaltet werden. Eine Ausnahme stellt natürlich die Rufbereitschaft dar, für die der Arbeitnehmer dann aber auch gesondert vergütet wird.

Häufige Fragen

Welches iPhone ist für Handwerker geeignet?

Da iPhones nicht speziell für den Einsatz auf Baustellen entwickelt wurden, empfiehlt sich die Kombination mit einer robusten Schutzhülle und einem Panzerglas, wie bereits angesprochen. 

Modelle ab dem iPhone 14 sind aufgrund ihrer Leistungsstärke und handlichen Größe beliebt. Mit einer hochwertigen Outdoor-Hülle können sie Stürze und Staub besser überstehen. 

Was kostet ein gutes Baustellenhandy?

Die Preise variieren stark je nach Ausstattung:

  • Einfache Modelle: Zwischen 150 und 300 Euro (z. B. CAT S42 H+ – IP68, stoßfest bis 1,8 m, langlebiger Akku)
  • Mittelklasse: Mit Features wie großem Akku und guter Sturzfestigkeit etwa 400 bis 800 Euro (z. B. DOOGEE S98 Pro – IP68, MIL-STD-810H, 6000 mAh Akku, integrierte Wärmebildkamera)
  • High-End-Modelle: Mit zusätzlichen Extras wie Wärmebildkameras oder Lasermessgeräten ab 800 Euro aufwärts (z. B. CAT S62 Pro – FLIR-Wärmebildkamera, MIL-STD-810H, hohe Stoßfestigkeit)

Die Wahl sollte sich nach den Anforderungen der Baustelle richten.

Achim Maisenbacher
Achim Maisenbacher hat MemoMeister mitgegründet, eine Software für Dokumentation, die sich auf die Handwerks- und Baubranche spezialisiert hat. Außerdem ist er der Gastgeber des Bauimpulse-Podcasts.
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Achim Maisenbacher
Achim Maisenbacher hat MemoMeister mitgegründet, eine Software für Dokumentation, die sich auf die Handwerks- und Baubranche spezialisiert hat. Außerdem ist er der Gastgeber des Bauimpulse-Podcasts.

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